Neuerscheinung: Europa ja – aber welches? Von Dieter Grimm
2. Mai 2016
Zur Verfassung der europäischen Demokratie
München: Beck 2016
Die Europäische Union hat keinen Mangel an Kritik und Akzeptanzproblemen – doch die Ursachen werden häufig an der falschen Stelle gesucht. Während viele hoffen, dass sich durch eine Ausweitung der Kompetenzen des Europäischen Parlaments das Demokratiedefizit der Union beheben lässt, zeigt Dieter Grimm, warum diese Hoffnung trügt.
In grundsätzlichen Erörterungen und Einzelstudien zeigt Grimm, einer der renommiertesten deutschen Rechtswissenschaftler, dass eine Ursache für die starken Akzeptanzprobleme meist übersehen wird, nämlich die Verselbständigung der exekutiven und judikativen Organe der EU (Kommission und Europäischer Gerichtshof) von den demokratischen Prozessen in den Mitgliedstaaten und der EU selbst, die ihre Wurzel wiederum in der vom Gerichtshof vorgenommenen „Konstitutionalisierung der Verträge“ hat. Er geht den Ursachen für diese problematische Entwicklung nach und bietet Vorschläge zu ihrer Korrektur an. (Verlag)
Das Buch erreichte Rang 5 auf der SZ/NDR-Sachbuch-Bestenliste April 2016.
Rezensionen
Dagegen ist kein demokratisches Kraut gewachsen
Gründlicher als die landläufige Kritik an Brüssel: Dieter Grimm analysiert Baufehler der Europäischen Union. Von Florian Meinel
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. April 2016
Die dunkle Seite
Der Staatsrechtler Dieter Grimm zeigt auf, wie das viel beklagte Demokratiedefizit in Europa zustande kam. Von Rolf Lamprecht
Süddeutsche Zeitung, 29. Februar 2016
Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Dieter Grimm war bis zu seiner Emeritierung 2005 Professor für Öffentliches Recht an der Humboldt-Universität Berlin sowie u.a. Richter des Bundesverfassungsgerichts (1987–1999) und Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin (2001–2007). Er ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“.